Jagdhornbläser sind oftmals das prägende Bild, das vielen beim Gedanken an das jagdliche Brauchtum als erstes durch den Kopf geht. Das Blasen des Jagdhorns war lange Zeit die einzige Möglichkeit der Verständigung der Jäger über lange Strecken. Auch heute hat das Jagdhorn seinen festen Platz in der Jägerschaft. Jagdhornbläser werden auch heute noch zur Verständigung auf der Jagd eingesetzt, auch wenn Handys, Funkgeräte und Messengerapps oftmals die Verständigung einfacher machen. Das Jagdhorn dient neben der Verständigung eben auch einem stilvollen und mit den Traditionen verbundenen Ablauf der Jagd.
Neben denjenigen, die ihr Jagdhorn vor allem im jagdlichen Einsatz blasen, gibt es eine große Zahl von Jägern, die in Jagdhornbläsercorps organsiert sind. Diese Bläsergruppen tragen mit Auftritten bei vielerlei unterschiedlichen Veranstaltungen einen erheblichen Teil zur Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft bei. Ihr Repertoire umfasst neben den für die Jagd gebräuchlichen Signalen, den sogenannten Jagdleitsignalen und den Todsignalen zum Verblasen der erlegten Wildarten beim Strecke legen, auch zahlreiche konzertante Spielstücke, die vor allem der Unterhaltung dienen. Hochzeit der Auftritte der Bläsergruppen sind unter anderem die zahlreichen Hubertusmessen zu denen in der Zeit um den Hubertustag am 3. November, Jagdhornbläser Gottesdienste begleiten und gestalten.
Alle zwei Jahre findet zudem der Landeswettbewerb im Jagdhornblasen statt. Zu diesem treffen sich regelmäßig bis zu zweitausend Jagdhornbläser aus ganz NRW, um in verschiedenen Schwierigkeitsklassen ihr Können zu vergleichen und gemeinsam zu musizieren.
Titelverteidigung vor neuer Kulisse
Endlich konnte Anfang Juni 2023, nach langer Cornona-Pause, der Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen wieder stattfinden. Zum ersten Mal war das Barockschloss in Eichenzell bei Fulda würdige Kulisse des Wettbewerbs, bei dem sich Jagdhornbläsergruppen aus allen Landesjagdverbänden treffen.
Ungewiss war bei Ausschreibung des Wettbewerbs insbesondere die zu erwartende Teilnahme, nahmen doch viele Gruppen erst wieder Ihre Aktivitäten auf. Der Bitte des LJV, trotz der langen Wettbewerbsunterbrechung den Weg nach Fulda anzutreten, kamen dann zu aller Freude auch 19 Bläsergruppen aus NRW nach. Wir können daher aus NRW-Sicht eine Rekordbeteiligung der Gruppen verbuchen, für die sich der LJV ganz herzlich bei allen Gruppen bedankt.


Landeswettbewerb im Jagdhornblasen
Der Landeswettbewerb im Jagdhornblasen musste zuerst 2020 und zuletzt auch 2021 wegen der Coronapandemie abgesagt werden. Geplant war dessen Ausrichtung im Wildwald Vosswinkel zusammen mit der Kreisjägerschaft Hochsauerland. Leider steht diese wegen personeller und struktureller Veränderungen, insbesondere nachdem maßgeblich mit der Organisation betraute KJS-Mitglieder beruflich verzogen sind, aktuell nicht mehr als Ausrichter zur Verfügung.
Der LJV NRW richtet sich, nach Abstimmung mit den Landesobleuten und im LJV-Landesvorstand, daher auf die Durchführung des nächsten Wettbewerbs im Jahr 2024 ein und sucht aktuell eine Kreisjägerschaft, die diesen Wettbewerb dann zusammen mit dem LJV ausrichtet.
Jagdhornbläsergruppen, die verständlicher Weise solange nicht auf Wettbewerbsluft verzichten möchten, sind herzlich eingeladen, als Gastgruppen an Wettbewerben anderer Bundesländer oder auch am Bundeswettbewerb 2023 teilzunehmen.
Bei Fragen hierzu und zu allen übrigen Aspekten des jagdlichen Brauchtums stehen die LJV-Obleute und die LJV-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.