Haarwild

Wildkaninchen

Wildkaninchen
Bild: „Wildkaninchen“ von J. Rogahn/ © LJV NRW

Allgemeines:

Das Wildkaninchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.
Gewicht: 1,5 bis 2,0 kg.
Alter: bis zu 10 Jahre.

Färbung:

Oberseits gelblichbraun bis bräunlichgrau, teilweise schwarz und weiß, auch rötlich, untermischt.
Unterseite scharf abgesetzt blaugrauweiß.
Farbvariationen sind häufig, insbesondere auch rein schwarze Individuen.

Sozialverhalten:

Das Wildkaninchen lebt im Regelfall in Kolonien oder Sippen in zum Teil ausgedehnten Wohn- bzw. Großbauten.
Vereinzelt halten sich Tiere auch längere Zeit außerhalb der Baue auf, insbesondere im Spätsommer und Herbst.
Das Territorium der Wildkaninchen ist relativ klein. (maximal 2 ha). Das Wildkaninchen entfernt sich selten mehr als 100 m vom Bau.
Als Warnsignal ist das Trommeln mit dem Hinterlauf im Bau bekannt.

Paarungs- und Setzzeit:

Die Rammelzeit (Paarungszeit) erstreckt sich über den Zeitraum März bis Oktober.
Die Tragzeit beträgt 31 Tage; die tragenden Häsinnen sind schon wieder fruchtbar, bevor sie gesetzt haben.
Die Häsinnen werfen ca. 4 – 6-mal im Jahr 4 – 6 Junge.
Die Jungen kommen in einer Setzröhre (ein extra angefertigter kurzer Bau mit nur einem Eingang).
Die Setzröhre wird mit Gras und Wolle ausgepolstert.
Die Häsin verstopft die Setzröhre, wenn sie diese einmal verlässt.
Nach ca. 3 Wochen öffnen sich die Augen (Seher) der jungen Wildkaninchen und verlassen dann die Setzröhre.

Biotop:

Busch-, hecken- und böschungsreiche Landschaft mit gut grabfähigem, möglichst anlehmigem oder sandigem Boden.
Ein weiterer wichtiger Anspruch, den die Kaninchen an ihren Lebensraum stellen: Trocken muss er sein, denn da die kleinen Tiere in einem Bau unter der Erde leben können sie keinen nassen Untergrund vertragen.
Die Nahrung ist ebenso einfach, wie folgenreich: Kaninchen fressen fast alles, was von Pflanzen stammt. Deswegen kommen sie in landwirtschaftlichen Regionen ebenso gut zurecht, wie in Stadtparks, auf Friedhöfen oder in Wäldern.

Bestandssituation und Folgen:

Die hohe Vermehrungsrate und das große pflanzliche Nahrungsspektrum führten zu hohen Schäden und machten das niedliche Wildkaninchen oft zu einem erbarmungslosen Plagegeist.
Die Jahresstrecke der Wildkaninchen hat in den letzten 10 Jahren in NRW um 77 % abgenommen. Dies hat verschiedene Gründe:
Das Auftreten der Myxomatose schwächte zwar hier und da vorübergehend die Besätze, aber die Populationen erholten sich meistens relativ schnell von diesem Befall. Manchmal sogar noch im gleichen Jahr.

Weitere Beiträge

Alle anzeigen
17.01.2023

Dachse

17.01.2023

Feldhase

17.01.2023

Damwild